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Während die Covid-19-Pandemie Gesellschaften, Wirtschaft und Politik weiter im Griff hat, droht die Politik für nachhaltige Entwicklung ins Stocken zu geraten. Im fünften Jahre nach der Verabschiedung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Sustainable Development Goals (SDGs) sowie des Pariser Klimaabkommens steht Nachhaltigkeitspolitik vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss sich in der Mitgestaltung der Krisenbewältigung als relevant erweisen und gleichzeitig unter Krisenbedingungen ihre eigene Zukunftsfähigkeit sichern.
Weltweit mobilisieren Regierungen und internationale Organisationen enorme Anstrengungen und finanzielle Mittel für die Bewältigung der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Krise. Gleichzeitig sehen sich wesentliche Prozesse der Nachhaltigkeitspolitik mit Verschiebungen, Einschränkungen oder Risiken konfrontiert: Die für 2020 geplanten Vertragsstaatenkonferenzen zu Klima (COP26, Glasgow) und Biodiversität (COP15, Beijing) wurden verschoben. Das 2020er High-level Political Forum on Sustainable Development (HLPF) mit seinen vielen Side Events wird nur eingeschränkt, weitgehend im virtuellen Format stattfinden und von der Krisenbewältigung geprägt werden. Es besteht die Gefahr, dass die durch die Covid-19-Pandemie verschobenen Reformbeschlüsse zum „HLPF Review“ weiter verschleppt werden. In der EU muss sich der European Green Deal inmitten der Debatten um Krisenreaktion und Wiederaufbau behaupten. Die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wurde auf 2021 verschoben. Zivilgesellschaftliches Engagement für Nachhaltigkeit wie Fridays for Future und viele andere kann unter Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln nur noch reduziert auf politische Willensbildung einwirken.