Am 11.12.2024 haben wir das Jahr mit unserer SDSN Germany Jahreskonferenz unter dem Titel Beschleunigte Umsetzung der Agenda 2030 in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und Widerstände abgeschlossen.
Eröffnet wurde die Konferenz von den Ko-Vorsitzenden Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Prof. Dr. Gesine Schwan. Nach 10 Jahren inspirierender Zusammenarbeit haben wir Gesine Schwan an diesem Tag aus ihrem Amt verabschiedet.
Der thematische Einstieg erfolgte über eine Keynote von Dr. Sébastien Treyer. In dieser diskutierte er Europas Fokus auf Wettbewerbs- und Industriepolitik als Chance und Risiko für eine beschleunigte SDG-Umsetzung.
Im anschließenden Panel diskutierten Sébastien Treyer, Anna-Katharina Hornidge, Marie-Luise Abshagen und Sabina Wölkner, moderiert von Heike Janssen, über wichtige Themen und Prozesse in der SDG-Umsetzung in 2024/25. In der Diskussion zeichnete sich im Kleinen ab, was wir im Großen erleben: die aktuelle Zeit ist geprägt von Umbruch und der kommt mit Ängsten, Widerständen und Konflikten – neue nachhaltige Systeme werden aufgebaut, während nicht-nachhaltige Sektoren und Kräfte um ihren Fortbestand ringen. Als wichtige Hebel für die SDG-Umsetzung in 2025 identifizierten die Panelist*innen u.a. das Ernstnehmen von Ängsten, ausreichende Finanzierung, die Besteuerung von Luft- und Schifffahrt sowie von Extremgewinnen in nicht-nachhaltigen Sektoren, die Dekarbonisierung der Wirtschaft und Bürokratieabbau sowie die Stärkung von Zivilgesellschaft und globaler Solidarität.
Nachmittags stellte Ulrich Nicklas, stellvertretend für BMUV und BMZ die Pläne zu Aufbau und Beteiligung für Deutschlands 3. freiwilligen Staatenbericht zur Umsetzung der Agenda (Voluntary National Review, VNR) vor. Anschließend arbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen, orientiert an 4 Hebeln für Nachhaltigkeitspolitik: Governance, gesellschaftliche Teilhabe, Forschung und Digitalisierung sowie Internationales. Über die Gruppen schlug das Netzwerk Beispiele guter Praxis aus Deutschland sowie Verbesserungs- und Beschleunigungsbedarfe für die SDG-Umsetzung für den VNR vor. Unter den Beispielen guter Praxis wurden z.B. die ressortübergreifenden Transformationsteams, Bürgerräte, z.B. für Ernährungsfragen, ein starkes Science-Policy-Interface sowie die Adressierung negativer Spillover-Effekte in der aktualisierten Nachhaltigkeitsstrategie betont. Als Verbesserungs- bzw. Beschleunigungsbedarfe wurden u.a. eine bessere Kommunikation der Beteiligungsprozesse, den Einbezug der Kultur- und Kreativwirtschaft und die Entwicklung von Spillover-Indikatoren genannt.
Das Programm schloss mit einer inspirierenden Netzwerkdiskussion hinsichtlich der im kommenden Jahr angestrebten Aktivitäten und thematischen Kooperationen unter neuen Voraussetzungen.
Wir bedanken uns bei unserem Netzwerk und allen Beitragenden für die spannende Konferenz und die engagierte Zusammenarbeit.